Herzkatheter in Kooperation mit dem Klinikum Calw
(Chefarzt Prof. Dr. Martin Oberhoff)
Mit Hilfe der Herzkatheteruntersuchung können krankhafte Veränderungen des Herzmuskels, der Herzkranzgefäße sowie der Herzklappen erkannt und beurteilt werden. Der Eingriff dient dazu, Art und Ausmaß der Erkrankung festzustellen, um die für den Patienten beste Behandlung planen zu können. Die Untersuchung der rechten Herzhälfte ist eine Rechtsherzkatheteruntersuchung, die der linken Herzhälfte eine Linksherzkatheteruntersuchung, die Darstellung der Herzkranzgefäße mit Röntgenkontrastmittel heißt Koronarographie, die Darstellung einer Herzkammer Ventrikulographie.
Nach örtlicher Betäubung wird unter Röntgendurchleuchtung der Herzkatheter (dünner Spezialschlauch aus Kunststoff mit einem Durchmesser von ca. 2 mm) über die Vene zum rechten Herzen bzw. über die Arterie zum linken Herzen vorgeführt. Dies führt zu keinen Schmerzen. Es werden dann an verschiedenen Stellen des Herzens die Druckwerte gemessen und evtl. Kontrastmitteleinspritzungen vorgenommen, deren Filmsequenzen dann digital auf einer CD gespeichert werden.
Da eine Herzkatheteruntersuchung, wie jeder Eingriff in der Medizin, mit Risiken verbunden ist, rate ich Ihnen nur nach sorgfältiger Abwägung zu diesem Eingriff.
Heute stehen mit der Druckdrahtmessung und dem IVUS (Ultraschalluntersuchung in der Herzkranzarterie) im Herzkatheterlabor in Calw Methoden zur Verfügung, mit denen die funktionelle Bedeutung einer Stenose während der Untersuchung exakt erfasst werden kann und abhängig davon die weitere Therapie gestaltet wird. Wenn die Koronarangiographie schwere Einengungen (Stenosen) an Herzkranzgefäßen zeigt, die Brustenge (Angina pectoris) verursachen, dann wird je nach der individuellen Besonderheit entschieden, ob eine Ballon-Dilatation PTCA (Aufdehnung mit Hilfe eines aufblasbaren Ballonkatheters und anschließend meist zusätzlich mit einem medikamentös beschichteten Stent), eine Bypass-Operation oder eine rein medikamentöse Behandlung durchgeführt wird.